Vor seinem Rechtswissenschafts-Studium in Bayreuth und Bonn widmete sich Jens Klier seit frühester Kindheit musikalisch der Violine (Repertoire vom 17. bis 20. Jahrhundert). Während er zudem mit Gesang und dem Leben im Orchesterbetrieb groß wurde, entwickelte sich ein besonderes Interesse an der sogenannten 'Historischen Aufführungspraxis' und authentischen Instrumenten. Diese Leidenschaft hält sich hartnäckig, sodass er sie mit Vorliebe für das Barocke anstatt mit Finger und Bogen nun in Form der Musikkritik zu Gehör bringt. U.a. Telemann-Fan, Liebhaber J. S. Bachs Genies und Entdecker neuerer, seltenerer 'Alter Musik'.
Bei der AMUZ-Saisoneröffung stellte Bruce Dickey zum zweiten Mal, jetzt mit Ensemble und Chor unter Leitung Peter Van Heyghens, würdevoll eine Nepomuk-Messe und andere Archivschätze vor.
Eine kontrastscharfe, natürliche Fortsetzung des Haydn2032-Projekts, bei dem – mit Kampmanns umgebender Lichtkunst – vor allem die sanften Töne der lautmalerischen Schilderungen von Il Giardino Armonico und Solisten bezauberten.
Bei Christie und Merzouki verschwammen die inneren und äußeren Grenzen der Rollen und Stile, um eine unvergessliche Gemeinschaft eines fabelhaften, zeitlosen Feengartens zu schaffen.
Im Interview versprach Gardiner Emotionalität und Überraschung. In der Auffühung kam sie mit Assistent Sousa daher, der letztlich den bombastisch grandiosen Berlioz-Höhepunkt von ORR und Monteverdi Choir anerkennend rettete.
Bei Globe Baroque, der Sommeroper vom Kulturamt Neuss und Festival Alte Musik Knechtsteden, unterhielten Amazonen und ihr Team das Musenrund von Musik und Schauspiel auf einklänglich bewährte Weise.
Zwar nicht ganz original englisch besetzt, doch beeindruckten Orchester und Chor bei der abermaligen FEL!X-Eröffnung mit ihrer einnehmenden, erlebnisreichen, unterhaltenden Art von Klanglichkeit und Passion barocker heißer Eisen.
Den Konzerttitel tatsächlich komplett einlösend bereitete die Darbietung pures Vergnügen, ganz natürlich nötigte sie so Interpretationsreferenz auf wie sie ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.
Giovanni Antonini ließ das Kammerorchester Basel, den BR-Chor und die Solisten in lautmalerischer Freude und örtlichen Naturgegebenheiten zu einem prasselnden Weltgetöse schallen.
Mit den Gutenberg Soloists und dem Neumeyer Consort unter Felix Koch befand man sich bei diesem Konzert zum Französischen Jahrgang 1714/15 anlass- und Rihm-gemäß im Telemann-Himmel und -Wunder.
Bei diesem Konzert kamen grandiose Künstler und Enthusiasten zusammen – mit dem Beweis universalgelehrter Fähigkeit an der Blockflöte sowie dem relexionsbespielten Faszinosum Instrument und Renaissance.
Die neuzeitliche Erstaufführung der Barockoper im italienischen Stil gereichte beim allseits exzellenten Klanglichkeitscocon von Cappella Mediterranea, CCN und Solisten unter Leonardo García Alarcón zur hellsten Freude.
Ein großer Ein- und Widerspruch verblieb bei ansonsten ebenso gewohnt referenziellen Gütebesiegelungen seitens Ensemble, Klaviertrio und Giovanni Antonini.
Nach langer Reise wurde 2016 Bachs Handschrift der Kantate BWV20 wieder mit den originalen Einzelstimmen zusammenzufügt – Jens Klier erzählt, wie es dazu kam.
Über der Aufführung des {oh!} Orkiestra unter Leitung Martyna Pastuszkas sowie den Solisten Sophie Junker und Tomáš Král wachte – nicht nur rollenidentitär hinabgestiegen – ganz offenbar der Musikgott Apollo.
Bei seinem Betritt klassischen Neulands konnte sich Meuniers aufgestocktes Vokalensemble auf seine Qualitäten und denen des Orchesters unter Konzertmeisterin Bernardini verlassen; das Feld war und ist bestellt für weitere Wegpunkte.
Gesanglich höchst Ansprechendes, instrumental mitunter etwas schwerfällig Widrigeres prägte im puren Bachprogramm aus Vergnügsamkeit und Genügsamkeit das Finale von „Himmel und Erde“.
Mit orgeltypischer Wucht dechiffrierten die Steenbrink-Zwillingsschwestern pfiffig und anregend die Pfeifenregisterfarben zu einer neuen alten Schatz- und Herzkammer für „originale“ Saiten, Bögen, Mundstücke und Rohrblätter. Wahrlich königlich!