Thomas Schacher hat an den Universitäten Zürich und Hamburg Musikwissenschaft und Germanistik studiert. Seine Dissertation behandelt die Idee des Dramatischen bei Hector Berlioz. Zudem absolvierte er an der Musikhochschule Zürich eine Ausbildung in Orgel, Klavier und Chorleitung. Er hat im künstlerischen, wissenschaftlichen, journalistischen und pädagogischen Sektor gearbeitet. Während sieben Jahren war er Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Uni Bern. Während 25 Jahren, bis zum Sommer 2022, hat er als freier journalistischer Mitarbeiter für das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung geschrieben. Parallel dazu kam die Arbeit mit einem Kirchen- und einem Konzertchor.
Er gilt als Mozart-Spezialist, aber bei Fazıl Says Spiel ist wenig Mozart drin. Paavo Järvi und das Tonhalle-Orchester beeindrucken hingegen mit Richard Strauss’ oft geschmähter Alpensinfonie.
Klaus Florian Vogt gibt ein vielbeachtetes Rollendebüt als Titelfigur, Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda setzt seine italienische Wagner-Interpretation fort, und Regisseur Andreas Homoki bleibt dem problematischen Ansatz einer Deutungslosigkeit treu.
Luigi Nonos Bühnenerstling bietet ein hautnahes Theatererlebnis bei hoher musikalischer Qualität. Benedikt von Peters Inszenierung lässt jedoch den Gegenwartsbezug und die Kritik an Nonos politischer Schwarz-weiß-Malerei vermissen.
David Alden beschreitet einen Mittelweg zwischen Ausstattungsoper und Regietheater, Enrique Mazzola baut seinen historischen Ansatz aus, und Inga Kalna vermag die Erwartungen nicht ganz zu erfüllen.
Calixto Bieito deutet das Werk im Geist der heutigen Gender-Debatte. Und Dmitry Sinkovsky legt eine packende musikalische Interpretation der vor 20 Jahren ausgegrabenen Barockoper hin.