Es ist Halloween (Allerheiligen), mit unheimlichen Geräuschen im Dunklen und gespenstisch verhüllten Scharen, deren Rufe von „Süßes, sonst gibt’s Saures!“ durch die Straßen hallen. Wir haben ein paar musikalische Bisschen zusammengestellt, um den Tag würdig zu begehen. Ziehen Sie die Vorhänge zu, verriegeln Sie die Türen... viel Spaß!
Der letzte Satz von Berlioz Symphonie fantastique ist der „Songe d'une nuit de sabbat“ (Hexensabbat). Hexen und Geister haben sich in frenetischem Tanz zum Begräbnis unseres Künstlers versammelt, bei dem auch seine Geliebte erscheint. Glocken schlagen, das Dies irae-Thema erklingt und das wilde Tanzen steigert sich zum Wahn – schaurig!
Saint-Saëns' Danse macabre ist im Konzert beliebt... aber kennen Sie schon die Chanson-Version, in der der Tod auf dem Grabe die Violine auspackt?
Zig et zig et zig, la mort en cadence
Frappant une tombe avec son talon,
La mort à minuit joue un air de danse,
Zig et zig et zag, sur son violon
Baba-Yaga, die Hexe der russischen Legende, soll in einem Mörser durch die Lüfte sausen. Sie erscheint am Ende von Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, aber Anatol Liadovs Tongedicht-Miniatur ist herrlich böse :
Man sagt, der Teufel habe die besten Lieder... und ich glaube, da ist was Wahres dran. Méphistophélès ist der Star in Opernversionen der Faust-Legende und verspricht, dem alten Gelehrten im Tausch für dessen Seele zu dienen.
Berlioz' Méphistophélès in La damnation de Faust ruft die Geister an, um Marguerite zu verzaubern und zu täuschen, und singt eine sarkastische Serenade unter ihrem Fenster, in der er den Verlust ihrer Unschuld vorhersagt.
Boitos Mefistofele wird dabei schändlich vernachlässigt – eine grandiose Oper. Im Epolog wird Faust – wieder ein alter Mann und zurück in seinem Studierzimmer – ein letztes Mal vom Teufel versucht. Faust aber hat eine himmlische Vision, greift nach der Bibel und bittet um Vergebung. Mefistofele ist besiegt und macht seiner Wut zum Gesang der himmlischen Chöre Luft.
Die vielleicht berühmteste Fassung der Faust-Legende sieht man in Gounods Oper. Im zweiten Akt versorgt Méphistophélès die Menge mit Wein und singt ein anstachelndes Lied über das Goldene Kalb (Le veau d'or):
Mussorgskys Nacht auf dem kahlen Berge wird mehreren Generationen durch die Verwendung im Disney-Film Fantasia und zahlreichen Konzerten sein. Das Werk erlebte einige Wiedergeburten, einschließlich der mit Chor und Bass-Solisten in der Oper Sorochyntsi Fair:
In Webers Oper Der Freischütz, wird in der Wolfsschlucht-Szene das Übernatürliche beschworen. Kaspar ruft Samiel um Hilfe an, bereitet die verwünschten Kugeln vor und gewinnt das Vertrauen von Max:
Schlagen Sie gut...