Blickt man auf die Gewinner des Internationalen Wettbewerbs für Violine der Kulturstiftung Hohenlohe, so fällt direkt ein Name auf. 1995 wurde die jüngste der drei Altersklassen (14 Jahre und jünger) von der lettischen Violinistin Baiba Skride gewonnen, für die sich danach eine große, internationale Karriere entwickelt hat. Sie kehrte 2007 sogar als Jurorin ins Hohenlohische zurück. Doch was unterscheidet diesen Wettbewerb von anderen und warum sollten junge Musiker sich anmelden?

Mit Wertungen zwischen Ende August und Anfang September findet der Wettbewerb 2017 zum 17. Mal statt. Er wird alle zwei Jahre im Kloster Schöntal, einem ehemaligen Zisterzienserkloster (1157 gegründet) und nicht allzu weit von Stuttgart oder Heidelberg entfernt gehalten. Die Teilnehmer werden dabei im Bildungshaus Kloster Schöntal untergebracht und verpflegt.

Künstlerischer Leiter Professor Petru Munteanu betont dabei fest, dass der Wettbewerb ein positives Erlebnis für die talentierten jungen Teilnehmer darstellen und ihnen etwas zurückgeben soll. Er zielt darauf ab, aufregende junge Talente zu entdecken und ermutigt gleichzeitig dazu, die Schlüsselwerke des Violinrepertoires zu erlernen. Es gibt wertvolles Feedback von angesehenen Jurymitgliedern sowie die Gelegenheit, an deren Meisterkursen teilzunehmen. Teilnehmer bietet sich zudem die Möglichkeit, im Concertino Ensemble mitzuspielen, das ohne Dirigent spielt und dadurch die Hör- und Ensemblekompetenz fördert. Das Ensemble kann als „Produkt“ des Wettbewerbs sowie der Meisterkurse betrachtet werden.

Der Wettbewerb für junge Violinisten bis zum Alter von 21 Jahren teilt sich in drei Alterskategorien: bis 14 Jahre, 14 bis 17 Jahre und 17 bis 21 Jahre. In jeder Kategorie gibt es drei Wettbewerbsrunden, in denen Teilnehmer Werke aus einer vorgeschriebenen Repertoireliste wählen. In Runde 1 müssen die Musiker ihre Technik in einem barocken Werk (Bach oder Telemann) sowie einem Stück von Mozart (ein Satz aus einem der Violinkonzerte) demonstrieren, bevor sie mit späterem Repertoire (Wieniawski oder Paganini) ihre Virtuosität unter Beweis stellen. Teilnehmer, die es in Runde 2 schaffen, müssen sich der Jury mit einer kompletten Sonate (Mozart für die jüngste Altersklasse, Beethoven für die mittlere), einem Werk von Brahms, Sarasate oder Kreisler (abhängig von der Altersklasse) sowie einer virtuosen Komposition ihrer Wahl stellen. Im Finale interpretieren die Teilnehmer ein Stück aus der Repertoireliste, die von Mendelssohn bis hin zu Tschaikowsky und Sibelius reicht; es ist also ein breites Spektrum an Stilen und musikalischen Fähigkeiten gefordert.

Gewinner erhalten Preise von bis zu 3000 Euro (für den 1. Platz in der oberen Altersklasse), doch über das Finanzielle hinaus beinhalten die Preise einen Violinbogen und die Gelegenheit, im Rahmen des Festivals „Hohenloher Kultursommer“ aufzutreten. Zudem wird der beste Klavierbegleiter ausgezeichnet. Individuelle Aktivitäten bieten zentrale Unterstützung für junge Musiker. Sie finden entweder direkt oder durch die Koordination von lokalen Kollegen statt und beinhalten Beratung, das Arrangieren von Stipendien und Vermittlung zu Musikhochschulen, das Bereitstellen von hochqualitativen Instrumenten oder das Organisieren zusätzlicher Konzerte.

Die generelle Teilnehmerzahl ist auf 65 junge Musiker beschränkt; angehenden Kandidaten wird darum dazu geraten, sich zeitig anzumelden. Anmeldungen werden ab jetzt angenommen; die Anmeldefrist ist der 1. Juni 2017.

Über diesen Link kommen Sie zu weiteren Informationen und zur Anmeldung.

 

Dieser Artikel entstand im Auftrag des Hohenloher Kultursommers.

Aus dem Englischen übertragen von Hedy Mühleck.