Obwohl Sebastian Holecek als Titelheld beeindruckte, blieb Alexander Borodins Oper in einer eindimensionalen Inszenierung mit durchwachsener musikalischer Umsetzung insgesamt blass.
Keine Flüchtlingsoper sondern zeitlose Fragen: Ein riesiges Sängerensemble und das bestens disponierte Orchester meisterte die Mammutaufgabe, die Martinůs Oper darstellt, bravourös.
Symphonien von Mozart und Haydn sowie ein Bratschenkonzert von Rosetti, bei dem Solist Nils Mönkemeyer virtuos glänzte, sorgten für Wohlklang, ließen aber Emotionen vermissen.
Mit Werken von Bartók, Britten und Copland sorgten die Streicher das Grazer Philharmonischen Orchesters für einen ebenso energiegeladenen wie atmosphärischen Abend.
Der Volksoper Wien gelingt bei Emmerich Kálmáns Operette die Gratwanderung zwischen fröhlicher Party und latenter Untergangsstimmung und bietet ein temperamentvolles Ensemble und Orchester auf.
Mit den Suiten aus Hänsel und Gretel sowie Schwanensee und der Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine stimmte das recreation – großes Orchester Graz auf Weihnachten ein.
Bei der Grazer Erstaufführung von Verdis Oper sorgten die Musik und vor allem die grandiose Leistung von Sophia Brommer als Titelheldin in einer klassischen Inszenierung für eine Sternstunde.
Die Neuinszenierung von Richard Heubergers Operette ließ Charme, Ironie und Walzerseligkeit vermissen und konnte, trotz einiger guter Momente, über weite Strecken auch musikalisch nicht gänzlich überzeugen.
Axel Köhlers Inszenierung nimmt den Zuschauer mit auf einen quietschbunten, nebenwirkungsfreien LSD-Trip, auf dem man in den Genuss eines spielfreudigen Ensembles und transparent musizierenden Orchesters kommt.
Unter der Leitung von Chefdirigent Dirk Kaftan spielte sich das Grazer Philharmonische Orchester in einen Klangrausch, in dessen Strudel es nicht alle Solisten leicht hatten, andere wiederum glänzen konnten.
Zum Saisonauftakt lädt „Das neue Opernhaus“ zu einer Rarität, der es trotz Obsession und Wahn letztlich an Spannung fehlt, die aber durch eine tolle musikalische Umsetzung besticht.
Mozarts Musik und die Lesung einiger seiner Briefe wurden zu einer gelungenen Symbiose aus Humor und Heiterkeit, garniert mit einen Schuss Melancholie.
Die junge Dirigentin Karina Canellakis sprang kurzfristig für den erkrankten Nikolaus Harnoncourt ein und begeisterte bei Styriarte mit Enthusiasmus und einer düsteren Interpretation.
Peter Konwitschnys zeitlose Inszenierung von Puccinis Klassiker wartet mit ausdrucksstarken Bildern auf und setzt dabei auf klassische Personenführung.
Isabella Steppan berichtet von einem Potpourri aus Gewesenem, Überraschungen und Abschieden unter der Leitung von gleich zwei Dirigenten bei der Gala anlässlich des Endes der Intendanz Elisabeth Sobotkas.
Zwischen Duty-Free-Shop und Abflughalle siedelt Regisseur Elmar Goerden Massenets Oper an. Richtig abheben wollte der Abend trotz guter Einzelleistungen dennoch nicht.
Florian Leopold Gassmanns heitere Verwechslungskomödie bietet die volle Palette an Intrigen und Liebeswirrungen; dargeboten von einem tollen jungen Ensemble und einem spritzigen Orchester, das barocke Lebensfreude verbreitet.
Ein schwungloses Dirigat und durchwachsene Gesangsleistungen sorgten in einer Inszenierung, die mehr Endzeitstimmung als Märchenhaftigkeit ausstrahlt, für einen enttäuschenden Gesamteindruck.