Zehn in schwarz gekleidete Musiker mit weißem, unbeschriebenen Namensetikett auf der linken Brust betraten die Bühne des Großen Saales im Mozarteum, und schon die Konstellation der auf der Bühne wartenden Instrumenten versprach einen interessanten und abwechslungsreichen Abend: Neben klassischen Instrumenten wie Geige, Klarinette, Trompete, Tuba, Harfe und Kontrabass fanden sich darunter auch traditionell-folkloristische Instrumente wie Hackbrett, Zither und sogar im Arsenal des Ensembles Musicbanda Franui, das dem Salzburger Publikum eine willkommene Abwechslung zum gewohnten klassischen Konzertbetrieb und dessen traditionsbewussten Abläufen bot.
Mit viel Witz und Charme führte Trompeter Andreas Schett mit Anekdoten zum Heimatort der Ensemblemusiker und zu Robert Schumann, dem das Programm gewidmet wurde, durch den Abend. Unter dem Titel „Album für R.S.“ spielten die Musiker verschiedenste Werke Schumanns – jedoch nicht in ihren originalen Formen, sondern in arrangierten und variierten Neugebilden, die ganz auf die Instrumentalisierung des Ensembles ausgerichtet sind. So gab es beispielsweise im zweiten Satz des Klavierquintetts Op.44, dessen markantes, punktiertes Thema wie im Original von der Violine schroff wiederholt wurde, anstelle des Klavieres eine Begleitung mit harten, metallischen Hackbrettschlägen und eine so eindringliche Wiederholung des Themas, dass man als Zuhörer das Gefühl hatte, es würde einem wohl nie mehr aus dem Kopf gehen.
Diesem (noch) klassischen Schumann stellte das Ensemble traditionelle Volksmusik gegenüber, wie man sie typischerweise aus dem Alpenraum kennt. Mit einer Basslinie in der Tuba, kündigte sich der Wechsel von klassischer Musik zur Volksmusik an, und alsbald wähnte man sich auf einem Volksfest – oder in einem Jazzsalon, denn auch sphärische Jazzklänge mit gezupftem Kontrabass, Harmon-Dämpfer für die Trompeten und einem Saxophon ließen die Musiker einfließen.
Ein Höhepunkt des Abends war dabei sicherlich The Ball (I Threw), das mit dem Fröhlichen Landmann aus dem Album für die Jugend, Einsame Blumen aus den Waldszenen und schließlich Die alten, bösen Lieder aus seinem Liederzyklus Dichterliebe gleich drei Schumann-Werke verarbeitet und die Tuba aus ihrer typischen Hintergrundrolle heraushebt und zum Soloinstrument macht. Eingeleitet mit dem Auszug aus der Dichterliebe, dessen Klavierpart die Geige zumindest in Auszügen geradezu quakend, mit starkem Marcato übernahm, wurde die Tube ins Rampenlicht gerückt: Andreas Fuetsch kostete jeden Ton auf seinem Instrument aus, demonstrierte, wie lieblich und sanft auch dieses große Instrument klingen kann, und besonders in den vollen, tiefen Passagen gelang ihm eine schöne Imitation der menschlichen Gesangsstimme.