Spaß ist bei der Styriarte im Sommer 2015 praktisch omnipräsent, steht sie doch unter dem Motto ...und lachte. Besonders lustig wird es in den Veranstaltungen der SOAP-Reihe, die in der Grazer Helmut List Halle stattfinden.
Jedes Konzert ist einem Komponisten gewidmet, wobei die Musik mit einer Lesung aus Briefen, bzw. anderen schriftlichen Werken des Künstlers, kombiniert wird. Die Mozart.SOAP folgte nun Wolfgang Amadeus Mozart anhand seiner Briefe und Werke durch das Jahr 1787 – ein Jahr, das für ihn selbst allerdings gar nicht so lustig gewesen sein dürfte, starben doch sowohl sein Vater als auch sein guter Freund August Clemens Graf von Hatzfeld. Der Tod überschattete seine Gedanken und sein Schaffen jenes Jahres; dennoch stehen der Melancholie und Traurigkeit immer wieder Ausbrüche von Fröhlichkeit und Humor, sowohl in den erhaltenen Schriftstücken als auch in der Musik, gegenüber.
Der erste Teils des Konzerts wurde von Mozarts Musikalischem Spaß – Divertimento für Streicher und zwei Hörner umrahmt, in dem er gleichermaßen mittelmäßige und gefühllose Komponisten sowie geschmacklose, mechanisch spielende oder aber auch schlichtweg schlechte Musiker parodierte. Obgleich der Musikalische Spaß nicht wirklich schön anzuhören ist, was ja auch gar nicht Mozarts Intention war, wird überdeutlich, was ihn an vielen seiner komponierenden Zeitgenossen im Wien des 18. Jahrhunderts störte. Da verirren sich die Hörner immer wieder ins Nirgendwo oder zu arg schrägen Tönen, die Bratsche versucht, der ersten Geige den Rang abzulaufen, und irgendwie verfolgt sowieso jedes Instrument seinen ganz eigenen Plan, der nie so recht zu den anderen passen will. Die sieben Solisten der Hofkapelle München bewiesen dabei unheimlich viel komödiantisches Talent und Mut zur Ironie bei der Umsetzung des Spaßes. Sie spielten so genial schräg, so aneinander vorbei, und scherzten auch noch so locker miteinander, dass es eine Freude war, ihnen zuzusehen. Schlecht zu spielen ist eine Sache; so perfekt schlechte Musiker und ein mäßiges Stück zu parodieren erfordert hingegen wirkliche musikalische Klasse.
Wie schön es klingen kann, wenn diese Musiker eine ernste, meisterhafte, Komposition umsetzen, davon konnte man sich schließlich im zweiten Teil des Konzerts bei Eine kleine Nachtmusik überzeugen. Durch die Originalinstrumente entstand zwar ein weit weniger voller Klang, als es die Ohren des modernen Zuhörers gewöhnt sind, dafür bestachen die federnde Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Eleganz enorm. Im Gegensatz zum musikalischen Spaß des ersten Teils kam man hier dann auch in den Genuss eines perfekt zusammenspielenden Streichquintetts, das sehr balanciert agierte.