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Beim Festivalabschluss in Herne lag ich geschmackstechnisch besonders mit Ilias Sopran auf einer Wellenlänge. Doch auch bei Elettra hatte eher zurückhaltenderer Häkkinen ein gutes Händchen. Großes Lob an Einspringer Kohlhepp.

Beim Festival unter dem Motto „Reduse – Reuse – Recycle“ brachte Arsenale Sonoro das Bologneser Werk andachts- und mit Instrumentalwerken Corellis, Torellis und Vitalis stimmungsvoll zur neuzeitlichen Erstaufführung.

Die 47. Tage Alter Musik unter dem Motto „Mode und Stil“ endeten mit dem instrumentalen und vokalen Luxus eines weiteren Barockfetzens, Caldaras Il Venceslao.

Zu behäbiges Lamento-Aschgrau beschwörte bei Halubek die Assoziation eines Deckmantels oder Nachthemds herauf, unter dem der euphemistisch erachtete „spannende“ Körper Bembos Ercole letztlich leider verschwand.

Die von der Capella Augustina im August in Brühl auf historischen Instrumenten premierte Oper verewigte sich nun auf doppelt sinnige Art „tragisch-komisch“ bei den Tagen Alter Musik in Herne.

Das römische Ensemble unter dem lässigen Dirigat Montanaris bot eine naturgemäß leichtgängige, nicht überladene Serenaden-Auszeit, die Hasses exzellentem Ruf und Stil ziemlich gerecht wurde.

Wie Nietzsche 1888 kommt man zu der Empfindung, dass Jommellis Requiem nun dank Prandis Ensemble aus einer anderen Welt als Mozarts kommt.

La Cetra Basel untermauert mit ansprechender und umsichtiger Teamleistung, dass das Rot der Liebe am Ende doch stärker ist als das Gold des Ruhms oder die schwarze Wut.

Geschmacklich und interpretatorisch offen gebliebene Fragen verhindern eine königliche Hommage von Le Concert Spirituel mit Oden von Purcell und Händel.

Das Elbipolis Barockorchester spielt mit einer Rarität auf. Kann der Hit von damals auch heute noch punkten?