Christoph Eschenbach hat 1991 zusammen mit den Bamberger Symphoniker das allererste Konzert der Orpheum Stiftung zur Förderung junger Solisten bestritten. Im letzten ihrer Konzerte dieses Jahres – dem ersten in der Tonhalle Maag – trat dieselbe Konstellation wieder an. Und wie in den meisten der symphonischen Stiftungskonzerte präsentierte die Organisation diesmal zwei junge Fördertalente: den spanischen Cellisten Pablo Ferrández (geb. 1991) und den russischen Pianisten Dmitry Masleev (geb. 1988).
Pablo Ferrández eröffnete mit dem mittlerweile wohl beliebteren der beiden Cellokonzerte – dem Ersten – von Haydn. Bereits in der Einleitung demonstrierte das Orchester, was sich an diesem Abend wiederholt bestätigte: leichtes Zeitmaß, leichte Artikulation, Transparenz, vor allem aber sorgfältige Dynamik und Phrasierung. Wie um das Subtil-Handwerkliche seines Metiers zu betonen, dirigierte Eschenbach hier ohne Taktstock, und das ausgezeichnete Ensemble folgte seinen Gesten aufmerksam und engagiert. Mit dem Eintritt des Solos richteten sich Augen und Ohren auf den Solisten und sein frühes Stradivari-Cello von 1696, ein Instrument mit auffallend großem Korpus, dennoch aber mehr leuchtend-singendem denn bauchigem Klang. Ferrández' Spiel gefiel in seiner schwungvollen Agogik und Dynamik, in seinem melodiösen, leichten und zugleich tragenden Klang. Nie war der Ton forciert, im Gegenteil, die Artikulation blieb durchweg leicht, elastisch und weich. Am bestechendsten fand ich die Subtilität der leisen Stellen, die delikates Spiel, keine Hochglanz-Virtuosität, sondern oftmals Intensität über Zurücknahme des Tons erzielte.
Die ausgedehnte spielerische, durchaus themenbezogen, jedoch mit harmonischen Überraschungseffekten besetzte Kadenz war vermutlich seine eigene. Es war keine virtuose Zurschaustellung, sondern mutierte in leisen Partien und Pausen ins Geheimnisvolle, bis hin zu sul ponticello Passagen, sich scheinbar verlierend, aber letztlich unmittelbar wieder Haydn zuwendend. Das Adagio geriet zum intimen Kammerspiel, in welchem der Solist in sich hinein zu hören und spielen schien, in Ruhe und in die Musik versunken. Das Orchester begleitete dabei so leicht und transparent, dass der Solist auch im zartesten ppp nie zugedeckt wurde. Die Kadenz war wiederum sehr originell, in feinsten Klängen scheinbar frei assoziierend, in ihrer musikalischen Gestik jedoch eher auf den Barock verweisend. Das Tempo im Finale war zulasten von Sorgfalt und Detail (vor allem im Orchester) deutlich zu rasch. Auch wenn der Solist äußerste Agilität bewies, ließ die Musik einen etwas atemlos zurück. Als Zugabe wählte Pablo Ferrández die Sarabande aus der Cellosuite Nr.3 von Bach.