Nono, Luigi (1924-1990) | Intolleranza 1960 |
Komische Oper Berlin | ||
Gabriel Feltz | Conductor | |
Marco Štorman | Director | |
Márton Ágh | Set Designer | |
Sara Schwartz | Costume Designer | |
Orchester der Komischen Oper Berlin | ||
Chor der Komischen Oper Berlin | ||
Josefine Mindus | Soprano | |
Ilse Ritter | Speaker | |
Vocalconsort Berlin | ||
Sean Panikkar | Tenor | A Migrant |
Gloria Rehm | Soprano | His Companion |
Deniz Uzun | Mezzo-soprano | A Woman |
Tom Erik Lie | Baritone | An Algerian |
Tijl Faveyts | Bass | A Torture Victim |
Großes politisches Musiktheater! Der Glaube des Komponisten Luigi Nono an die Macht der Kunst war groß und ist es wert, nicht zuletzt in Zeiten wie diesen, überprüft zu werden. Eine Ermutigung, die Stimme da zu er-heben, womit wir uns nicht abfinden wollen.
Musikalisch bedient Nono sich einer frei gehandhabten Serialität, die in ihrer hohen Komplexität gewaltige Farbigkeit und emotionale Durchlässigkeit behält. Gerahmt durch zwei große kontemplative Chöre zeigt der Komponist mit aller Vehemenz die Missstände einer dysfunktionalen Gesellschaft auf. Die finale Flut scheint heute mehr noch als zur Entstehungszeit eine erschreckend plausible Konsequenz menschlicher Unzulänglichkeit.
Regisseur Marco Štorman findet seinen Weg jenseits illustrativer Bilder: Die wahren Kämpfe toben im Inneren. Márton Ághs das gesamte Bühnenhaus einnehmender Bühnenraumentwurf zieht jede:n mitten ins Geschehen und macht spürbar, was kommen mag, wenn die Flut gegangen ist: Stille.