Veranstaltungsort: Wiener Staatsoper

Novemberblues, Verzweiflung an der Weltpolitik, Vitamin-D-Mangel? Um die Laune zu heben, empfiehlt sich ein Besuch von der wieder aufgenommenen Inszenierung von Marco Arturo Marelli, die metaphorische Sonnenstrahlen ins hochnebelgeplagte Wien bringt.

Rollando Villazón, Kate Lindsey und Sir Simon Keenlyside machen die aktuelle Aufführungsserie dieser exotischeren Blumen im Opernrepertoire zum Pflichttermin.

Die neue Inszenierung von Dirk Schmeding an der Wiener Staatsoper ist stimmig und bleibt dennoch hinter den Erwartungen zurück. Die verkaufte Braut wird zur Zirkusnummer degradiert – mit wenigen musikalischen Highlights.

Anna Netrebko singt ihr Rollendebüt als Lisa – wie so oft – auf allerhöchstem Niveau.

Philippe Jordan und das Staatsopernorchester liefern den perfekten Klangteppich für die Schagerparade.

Lydia Steier zeigt einen Titelhelden, der sich nicht entscheiden kann, in welcher Welt er leben möchte. Und Philippe Jordan kostet die reiche Klangpalette der späten Wiener Fassung aus.

Die russische Sopranistin Lidia Fridman führt mit ihrem Charisma einen stimmigen Abend an. Auch aus dem Orchestergraben strömt dramatisches Belcanto.

Der französische Tenor bringt mit seiner uneitlen Art und Weise in Charles Gounods Oper das Wiener Publikum zum Schmelzen.