Live, Video: Kritiken zu klassischen Konzerten, Opern, Ballett und Tanz finden | Bach

Gab es in Programmablauf und Ausführung Pygmalions nächster Bach-Reise doch auch plötzlichere Änderungen, gelangen musikalische Linien und Rhythmiken überragend, einige Techniken freudig erwartbar mitreißend.

Viel Gewohntes und – zur effektiv gestalteten Freude – auch Bewährtes erklang bei Jacobs' erneutem Dirigat der NBV, mit dem alle Erwartungen erfüllt wurden.

Der zweiten kleinen Tournee des neuen Restart-Jahrgangs, der ersten in Belgien und am AMUZ-Sitz seit 2018, mangelte es nicht an Symbolik; und damit nicht an Freudentänzen über die EUBO-Reaktivierung.

Einige Defizite waren auch bei diesem Anlass unverschweigbar, doch knüpfte Max mit Rheinischer Kantorei und Kleinem Konzert in vier wohlgewählten Bach-Kantaten zumindest zwischendurch kurz an alte Zeiten an.

Die Eröffnung der Konzertsaison der Bamberger Symphoniker bestach durch ein bezwingendes geistliches Programm aus zumeist mährischer Herkunft.

Mit dem Münchner Ensemble Vokalzirkel und dem in London ansässigen Barbican Quartet präsentierte das Davos Festival zwei vielversprechende Formationen. Die Kombination war indes mehr ein Nebeneinander als ein Miteinander. 

Nicht weniger als sechzig grössere und kleinere Stars der klassischen Musikszene gaben sich beim Galakonzert in Verbier die Ehre. Ein grosser Erfolg für den Intendanten Martin Engstroem.

Am Eröffnungswochenende des Gstaad Menuhin Festivals stellte sich der Schweizer Pianist, diesjähriger Artist in Residence, mit zwei Giganten der Klavierliteratur vor. Man darf gespannt sein auf die Fortsetzung.   

Die Gaechinger Cantorei aus Stuttgart deutete das Festivalmotte „Demut” auf ihre Weise. Unter Hans-Christoph Rademann hat sich das von Helmuth Rilling gegründete Ensemble stilistisch radikal verändert.

Gesanglich höchst Ansprechendes, instrumental mitunter etwas schwerfällig Widrigeres prägte im puren Bachprogramm aus Vergnügsamkeit und Genügsamkeit das Finale von „Himmel und Erde“.

Mit orgeltypischer Wucht dechiffrierten die Steenbrink-Zwillingsschwestern pfiffig und anregend die Pfeifenregisterfarben zu einer neuen alten Schatz- und Herzkammer für „originale“ Saiten, Bögen, Mundstücke und Rohrblätter. Wahrlich königlich!

Nicht bloß ein unvergessliches Eigenpräsent für Jubilar, Monteverdi Choir und English Baroque Soloists, sondern kategoriesprengend eindeutig für mich das beste Konzert meines Lebens.

Im letzten Konzert der Trilogie bestätigte Pichon mit seinen Mannen, Kniffen und Einfällen traditionelle Botschaft, Bachs Haltung sowie Pygmalions Projekt und Können generell auf erfrischendste, bombastische Weise.

Ulrich Rasches Inszenierung folgt in jeder Sekunde dem musikalischen Geschehen der Partitur. Ob die Musik das nötig hat, ist eine andere Frage...

Was historisch informierte Aufführungspraxis bedeutet, verdeutlichten das Freiburger Barockorchester und das Ensemble Vox Luminis in einer Aufführung derMatthäus-Passion in Freiburg.

Michael Alexander Willens' Orchester, Solisten, Chor und Sprecher Ulrich Noethen bescherten Entdecker- und Passionsfreunden wieder einmal eine willkommene Abwechslung

Ein abwechslungsreicher Theaterabend, der die Klasse auch der Juniorcompagnie des NDT einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Ein spannend durchmischtes Programm mit Werken von Bach-Vater und Söhnen.

Das von den Stühlen gerissene Publikum hielt seinerseits den jungen Vier den Spiegel ihrer fruchtig-rotbäckigen, coolen, hellauf faszinierenden und dennoch so unglaublich reifen Exzellenz vor.

Ohne erkrankten Pichon, aber mit seinem perfekt abgestimmten Programm und Ensemble unter bravouröser, konzertrettender Leitung Sophie Gents überwältigte auch diese Bach-Reise.

„Du verstehst schon, dass erst die Instrumente in ihrer Art loben, und dann der Chor und die einzelnen Stimmen.“ Danach – im besten Fall, wie jetzt – der Kritiker, als der ich die Umsetzung Pygmalions loben darf.

Das Konzert brachte viele wunscherfüllende Gaben, die wie gemacht waren für die Ensembles unter Gesamtleitung Lionel Meuniers.

Romantische Komponisten machten sich alte Klänge zu eigen: die Münchner Philharmoniker unter Kent Nagano bewegten sich gekonnt in vielen Stilbereichen.

Christian Thielemann beweist einmal mehr, warum er als Spezialist für die Musik des deutschsprachigen Kulturraums zwischen 1850 und 1930 gilt.

Der Cembalo-Virtuose Jean Rondeau verzaubert in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche die Goldberg-Gemeinde.

Teil 1 der Trias Die Wege Bachs lieferte bereits die Kombination für den Tresor zum musikalischen Paradies.

Die Rückkehr Suzukis mit Bach in die Kölner Philharmonie zum Auftakt einer neuen Europatournee war geprägt von Sinn, Glaube und Dankbarkeit.

Chorwerk Ruhr zeigt einen vielschichtigen Konzertabend mit viel Stoff zum Nachgenießen.

Nicht alles glitzerte in der Aufführung so sehr wie die Dörkens an den Hammerklavieren bei Hermann Max' Bach in Brahms-Manier.

Die Romanische Nacht verbindet Bach-Partiten und -Sonaten mit Musik der senegalesischen Griots.

Klingende Ehrfurcht und Liebe dien(t)en als aufschlussreiches Album der Erinnerung mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir.

Unmittelbare Geschichtserzählung und -schreibung machten auch dieses Konzert bei Klangvokal Dortmund zu einem Erlebnis für die Ewigkeit.

Zumeist weicher, aber erfrischt betonter Flügelschlag der Ensembles ließ die Auffahrt Jesu beim Klangvokal-Festival zu einem sehnsüchtigen Fluss der tröstlichen Unerschrockenheit tragen.

Zum großen Jubiläum veranstaltete das Ensemble ein spezielles Bachfestival in Utrecht, das am Eröffnungsabend nicht origineller und unterhaltsamer hätte beginnen können.

Theatralische, prägnante Ensembles und Solisten verhalfen der Aufführung zum großartigen Gelingen beim Debüt im Konzerthaus Dortmund.

Eine Nachfeier CVGs 50. Jubiläums mit perfektionslüsternder Vertrautheit und Geborgenheit der Stimmen in Anbetracht werklicher Durchdringung, prächtiger Berichtspflicht und Menschlichmachung.

Im nachvollziehbareren Lichte der Erzählungen bezeugten die Beifallsstürme des Publikums die große Sehnsucht nach dem baldigen Zurückkommen dieser insgesamt heiländischen Lebensveränderungen einer Bach-Trilogie.

Eine „Bach Christmas” wortwörtlich zwischen den Traditionen, interpretatorisch zwischen gewohnt dramatischen Reizen Pichons und stimmlich Unpassenderem.

Leider litt die rekonstruierte Weihnachtsmesse der Gabrieli Players an ein paar „Aufführungskrankheiten“.

Zwei Konzerte von Brecon Baroque warfen derart inspirierend einen ersten Blick in Bachs Kosmos, dass man die Weiteren bereits sehnsüchtig erwartet.

Das Ensemble Odyssee bot insgesamt ein kultiviertes Gespräch, das ich auf Dauerschleife stellen könnte. Wie eine richtig gute Freundschaft.

Das Ensemble lebte Bach und Prinz Johann Ernst, so dass der offizielle Einstand als Botschafter Arnstadts noch mehr Verheißung als nur mitreißende Erfüllung war. Bach revisited.

Informative Unterhaltung, Interaktion und musikalische Gestaltung machten diese historische Bestenauslese Harmonie Universelles beinahe selbst zum besten Erlebnis.

Selbst wenn bei diesem Marathon stimmlich nicht immer alles perfekt lief, überzeugte doch in hohem Maße die – wie die Botschaft die Jünger – generelle Umsetzung dieses Zyklus mit hochkarätigen Erscheinungen.

Das Ensemble überbrachte in überwiegend glücksgefühliger Darbietung Gratulation und Freude zu vier Cembali sowie on top ein zumindest beim jubiläumsfeiernden SEMF online verheimlichtes Zusatzpresent.

Da meistens zu behäbig und uninspiriert, ging diese Fechtschule unter Trainer Haselböck nur knapp ohne Niederlage der Beteiligten aus.

Das Trio bot eine herzhafte und intime Matinee großer und größer gemachter Namen in zum Teil anderem Gewand.

Menschlichkeit und Drama der Passion in der Lesart des Dirigenten sowie die Ausdrucksfülle von Chor und Solisten sind unschlagbar.

So wie das Erscheinungsjahr dieses gefeierten Repertoires war auch größtenteils die Aufführung des Ensembles – sehr gut.